Übers Hornussen

Was ist Hornussen?

Hornussen ist eine traditionelle Schweizer Sportart, welche jedoch weit nicht jedem Schweizer bekannt ist. Sie ist vor allem in den Regionen Bern, Solothurn, Oberaargau und Emmetal beheimatet. Es gibt aber auch in der ganzen Schweiz noch weiter Hornussergesellschaften. Was auch sehr erfreulich ist, dass in Deutschland ebenfalls 2 HG’s gegründet worden sind: HG Münnerstadt und HG Grossrinderfeld. Hornussen ist einsportlicher Wettkampf, welcher seine Wurzlen in einer  uralten Tradition hat. Man munkelt sogar, dass unser heutiges Hornussen von einem antiken Kriegsspiel abstammen könnte, bei dem es daum ging, eine Stellung gegen anfliegende Geschosse zu verteidigen.

War das Hornussen seit seiner Entstehung ein gemütlicher, traditioneller Freizeitsport, hat es sich heute zum Spitzensport weiterentwickelt. Gemäss der Zeit hat sich auch das Hornussen modernisiert. Immer wieder wurden die zum spielen benötigten Geräte weiterentwickelt und verbessert.

Im Jahre 1903 fand das 1 Eiggenössische Hornusserfest in Heimiswil statt. Es trafen 24 Gesellschaften mit insgesammt 500 Hornussern um sich gegenseitig zu messen und die Besten zu ehren. Diese Feste werden bis heute durchgeführt, und zwar im 3-Jahres Zyklus.

Das Spiel

Das Spiel besteht für die schlagende Mannschaft darin den Nouss so weit wie möglich in das gegnerische Spielfeld hinein (oder sogar darüber hinaus) zu schlagen. Für die abtuende Mannschaft geht es darum, den anfliegenden Nouss so früh wie möglich, spätestens jedoch vor dem Auftreffen am Boden des Spielfeldes, mit der Schindel zu stoppen.

Ein Spiel hat keine festgelegte Dauer (wie dies z.B. beim Fussball üblich ist). Im Normalfall (Wettspiel/Meisterschaft/Kleinanlass) werden zwei Umgänge gespielt, wobei jede Mannschaft pro Umgang einmal schlägt und einmal abtut. Jeder einzelne Spieler schlägt pro Umgang zwei Streiche mit drei Versuchen. Das Spiel von zwei Umgängen dauert ca. drei bis vier Stunden.

Es gewinnt die Mannschaft mit weniger Nummern, d.h. diejenige, bei welcher weniger Hornusse ungestoppt im Spielfeld zu Boden gegangen sind. Bei Gleichstand entscheidet das Total der Schlagpunkte; sind aich die Schlagpunkte identisch, entscheidet das längste Ries (Ries: Total 1. Streich, Total 2. Streich etc.). Ein Unentschieden als Spielresultat kommt daher praktisch nicht vor.

Zusätzlich zur Mannschaftswertung wird bei der Schweizer Meisterschaft und bei Festanlässen eine Einzelschlägerwertung geführt. Massgeblich für die Einzelschlägerwertung sind bei Festanlässen die geschlagenen Punkte. Die komplexe Wertung in der Meisterschaft berücksichtigt zusätzlich Rangpunkte aus den einzelnen Spielen, um Mannschaften mit vorteilhaften Spielfeldern nicht zu begünstigen.

Bei Hornusserfesten werden drei Umgänge gespielt – an Eidgenössischen Hornusserfesten vier. Dabei heisst der erste Umgang – bei den eeidgenössischen Festen die ersten zwei Umgänge – Anhornussen. Für die verbleibenden Umgänge (den Ausstich) werden die Gegner dem Resultat des Anhornussens entsprechend neu eingeteilt.

Während bei Hornusserfesten mit drei gespielten Umgängen der Wttkampf am selben Tag abgeschlossen wird, findet der Ausstich beim Eidgenössischen Fest am Folgetag statt.

Was braucht man zum spielen?

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  • Einen Bock von dem man den Nouss schlägt

 

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  • Einen Helm zum Schutz der Spieler, welche im Ries stehen (ab Jahrgang 84 Pflicht)

 

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  • Einen Nouss aus Hartgummi (78g schwer), welcher ins Ries geschlagen wird.

 

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  • Ein abgestecktes Ries für die Punktezählung.

 

Schindel

  • Eine Schindel zum stoppen des Nousses.

 

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  • Einen Stecken um den Nouss vom Bock zu schlagen.

 

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  • Ein Träf aus gepresstem Holz am Ende des Steckens.