Gesellschaft
Die Hornussergesellschaft Ferenberg wurde im Jahr 1908 gegründet. Bereits im Jahr 1912 beschlossen die damaligen Mitlgieder den Beitritt in den Eidgenössischen Hornusserband. In den Chroniken konnte gelesen werden, dass die Ferenberger am Anfang meistens nur im Herbst hornussen konnten, infolge Platzmangels. Es wurden deshalb auch einige Spiele auswärts ausgetragen, jedoch ging man nur auswärts, wenn man vorher genügend geübt hatte. Bereits in den zwanziger und dreissiger Jahren begaben sich die Ferenberger an verschiedene Hornusserfeste. Doch waren damals oft keine Transportmittel vorhanden, so dass man zu Fuss gehen musste.
1919: Gesangssektion gegründet
Die Kameradschaft wurde gross geschrieben. In einem Protokoll ist ersichtlich, dass 1919 an einer Hauptversammlung beschlossen wurde, innerhalb der HG Ferenberg eine Gesangssektion zu gründen. Laut Protokoll kam dies zustande, da sich die Mitglieder mehrheitlich beteiligt haben sollen. 1921 hiess man die Statuten des Worblentaler-Verbandes gut und man trat ein. Im gleichen Jahr wurde offenbar wegen schlechter Schlagleistungen eine ausserordentliche Versammlung einberufen. Es wurde beschlossen den Bock den „Sinneringe-Chrump“ machen zu lassen. Zur Ausführung wurden die Herren Rudolf Schweizer und Fritz Schmutz beauftragt. In Protokollen ist weiter zu lesen, dass es viele Ein- und Austritte gab. Die Ferenberger hatten bereits früher mit Nachwuchs zu kämpfen. Sie fanden aber immer wieder neue Mitgliederm, so dass die Gesellschaft bestehen konnte.
1923: Kasse auf „Tiefstand“
Auch in finanzieller Hinsicht war die Hornussergesellschaft nicht auf Rosen gebettet. So ist im Protokoll von 1923 vorgesehen, am Fest in Koppigen teilzunehmen, jedoch könne aus der Kasse kein Festbeitrag geleistet werden, da sie einen „Tiefstand“ aufweise. Mam konnte sich jedoch nach längerer Diskussion einigen, ein gemeinsames Zvieri à 1.50 pro Person aus der Kasse zu bezahlen. In welchem Restaurant konnte bis heute nicht ermittelt werden. In einem späteren Jahr, ebenfalls an einer Versammlung, wurden der Dorfschmied und der Materialverwalter beauftragt, ein „Gummifahrzeug“ zu bauen – zwecks bequemerem Transport des Werkzeugs!
Diskussionen um Jahresbeiträge
Rege Diskussionen gab es auch immer über die Jahresbeiträge. Zur damaligen Zeit betrug er 3 bis 4 Franken. Auch die Erhöhung des Riesgeldes von 20 auf 50 Rappen gab einiges zu reden bis sie „über die Bühne“ war. In den Kriegsjahren war das sicher viel Geld. (Man bedenke, dass man heute um 3-5 Franken spielt.) Von solchen Diskussionen, Anträgen, Verbesserungen etc. könnte noch viel berichtet werden. Trotz all diesen schweren Zeiten und Kriegsjahren kämpften sich die Ferenberg-Hornusser durch. Freundschaft und Kameradschaft blieben dabei nicht nur leere Worte. Unseren älteren Kollegen sei gedankt, dass sie immer wieder für neue Mitglieder und vor allem für Hornusser-Nachwuchs gesorgt haben.
Ferenberger auf Hornrängen
In den letzten Jahren hat sich die Hornussergesellschaft Ferenberg zu einer schlagkräftigen Mannschaft entwickelt. An Festen wurden vordere Plätze, ja sogar mehrere Hornränge erzielt. Am Interkantonalen Fest in Alchenstorf 1992 waren die Hornusser von Ferenberg sogar Festsieger. Diese Erfolge sind auch auf die gute Kameradschaft zurückzuführen. Es gibt sicher kaum einen Mannschaftssport, bei dem der Altersunterschied so gross ist wie beim Hornussen. Deshalb braucht es von jedem Mitglied viel Verständnis und Einfühlungsvermögen, damit die Mannschaft harmoniert.
1976: Fahnenweihe
Wie erwähnt waren die Erfolge da, jedoch fehlte der Gesellschaft eine Fahne. Am 8. August 1975 wurde eine ausserordentliche Hauptversammlung einberufen, zwecks Anschafftung einer Fahne. Bereits am 21. März 1976 hatte die HG Ferenberg ihre Fahne. In einer gemütlichen Feier auf dem Schulhausplatz wurde die Fahne eingeweiht. Als Götti-Gesellschaften standen die HG Habstetten und Sinneringen bei. Am Fahnenweihhornussen, das am gleichen Datum stattfand, nahmen 16 Gesellschaften teil.
1983: 75.Jubiläum
Im Jahr 1983 feierte die HG Ferenberg das 75-jährige Jubiläum. Das Jubiläumshornussen fand am 23./24. Juli 1983 statt. Zuletzt sei erwähnt, dass sich die Ferenberger-Hornusser nochein Hornusserhüttli wünschen. Nach diversen Sitzungen und Diskussionen mit verschiedenen Instanzen konnte im Frühling 1996 mit dem Bau einer kleinen Hornusserhütte oberhalb der Wydmatt begonnen werden. Das Hüttli wurde im gleichen Jahr in Betrieb genommen. Die Hüttenweihe fand im Oktober 1999 mit 16 Gesellschaften statt.
Sitten und Bräuche beibehalten
In knappen Umrissen ist nun die Geschichte unserer Hornussergesellschaft und ihre Tätigkeit in den vergangenen 100 Jahren beschrieben worden. Von Anfang bis zur Gegenwart sind das gleiche Streben und der feste Wille erkennbar, an der Erhaltung althergebrachter Sitten und Bräuche mitzuhelfen. Den Männern, die im Vorstand tätig waren, sei in Dankbarkeit an ihr verdienstvolles Wirken gedacht. Eine schöne Zeitepoche liegt hinter uns, eine noch schönere erhoffen wir von der Zukunft.